Fooman Jirafe Analytics

Eigentlich eine gute Erweiterung, weil sie auf Anhieb funktioniert und gute Statistikfunktionen bietet, die auf einem schönen und bequemen Dashboard auf AJAX-Basis dargestellt werden.

Doch diese Funktionalität kommt zu einem Preis über den der Anbieter kein Wort verliert: Jirafe Analytics speichert sämtliche Besucher- und Verkaufsstatistiken Ihres Shops auf der eigenen Piwik-Installation (eine Open Source Alternative zu Google Analytics), zu der Sie als Shop-Betreiber selbst keinen Zugang haben. Aus diesem Grund kommt Jirafe Analytics auf die schwarze Liste!

Weder in der Beschreibung der Erweiterung bei Magento Connect, noch in der Magento-Administration gibt es Hinweise darüber, wo Jirafe die Daten speichert. Erst im Code der Erweiterung findet wenn die Links api.jirafe.com und data.jirafe.com. Bei der Installation erzeugt Jirafe über https://api.jirafe.com einen neuen Piwik-Benutzer und Site-IDs, die man in der Datenbank in der Tabelle admin_user in zusätzlichen Spalten findet. Alle Ihre Besucherstatistiken und Verkaufszahlen in Ihrem Shop sendet Jirafe an die eigene Piwik-Installation unter https://data.jirafe.com, zu der Sie keinen Zugang haben. Der Piwik-Benutzer wird aus Ihrer im Shop hinterlegten Administrator-Email und einem Prefix (jirafe_123_admin@magento-trainer.de) kombiniert, sodass Jirafe-Betreiber bereits über den Benutzernamen auf die Herkunft der Statistiken schließen können. Als Site-ID habe ich eine Zahl über 23000 zugewiesen bekommen – so viele Seiten überwacht Jirafe schon auf der eigenen Piwik-Installation.

Der Jirafe-Dashboard ist die einzige Möglichkeit, Ihre eigenen Statistiken einzusehen. Dies bedeutet auch, dass wenn Sie sich entscheiden sollten Ihren Shop neu aufzusetzen, sie einen neuen Benutzernamen und neue Site-IDs von Jirafe bekommen würden, und damit keinen Zugang zu Ihren alten Statistiken.

Meine Frage, wie man Jirafe einstellen kann, sodass die Daten an meine eigene Piwik-Installation gesendet werden, wurde wie folgt beantwortet:

„Thanks for the message. Jirafe automates placing the analytics tags in pages, as well as adding new sites and users when stores and users are modified in Magento.  If you want to do this to your own version of Piwik, I would install Jirafe on your site, and make a note of the tags that are used.  Then, you can remove the Jirafe module and modify the domain being called from the tags (from data.jirafe.com to whatever your domain is) and put these tags into your pages manually.  Keeping tags current for ecommerce stores is hard – which is one of the reasons we created Jirafe.“

Mit anderen Worten ist diese Möglichkeit in der Jirafe Erweiterung nicht vorgesehen.

Piwik lässt sich einfach auf dem eigenen Server installieren. Doch ohne zusätzlichen Entwicklungsaufwand speichert er keine E-Commerce-Daten wie Warenkorbwert und der Wert abgebrochener Einkäufe (Warenkörbe, die nicht bestellt wurden).

4 Gedanken zu „Fooman Jirafe Analytics“

  1. Sehr interessant, danke. Sollte auch auf Englisch verbreitet werden – ziemlich harter Tobak, dass die alle Daten bei sich speichern.

  2. Guter Beitrag. Nur was ist daran so schlimm oder „harter Tobak“?
    Analytics speichert auch alles inHouse.. Jeder Counterdienst macht das.
    Piwik kann ich natürlich lokal installieren oder auch als Service darauf zugreifen, je nach belieben.

    Man sollte sich nur eben bewusst machen, was das heisst. Dann ist doch alles in Ordnung. Keiner muss Jirafe nutzen.

  3. Also die Info finde ich einfach nur krass! Mit Analytics ist das nicht zu vergleichen, denn da ist es offensichtlich, dass die Daten bei Google gespeichert werden. Bei Jirafe ist das in der Tat nicht zu erkennen, dass die Daten nicht in der eigenen Datenbank gespeichert werden.

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